Pothead in Stralsund – Bad Hair Day

Da hat mein armer Mister sich so auf Arbeit beeilt und dann dümpeln wir stundenlang durch das Oranienburger Hinterland. Die Autobahnauffahrt nach Stralsund hat die Polizei gesperrt, dann kommt eine Umleitung, anschließend eine gesperrte Auffahrt mit einer Baustellen/Umleitungskombination nach der mein Mister abschlafft und die nächste Auffahrt verpaßt. :-)

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Inzwischen scheint selbst unser Navi unsicher zu sein wo wir eigentlich sind und erkennt den kommenden Kreisverkehr nicht. Aber wie so oft im Leben fügt sich plötzlich alles. Wir befinden uns wieder auf der Autobahn und fahren sogar in die richtige Richtung.

In Stralsund besteht zum Glück keine Gefahr sich zu verlaufen. Der Fußweg zur Eisengießerei scheint von allen Hotels aus fünf Minuten zu betragen. Außerdem hört man den Soundcheck schon zwei Straßen vorher. Damit ist auch klar, warum das Konzert heute so früh anfängt. Wer hier neben der Halle wohnt, wird wohl zwei Stunden sein Geschirr festhalten müssen.

Die Zeit nach dem Soundcheck kann aufgrund der kurzen Wege sogar für kleine Spaziergänge genutzt werden. Jeff beeindruckt uns mit seinen Jonglierkünsten: eine Plastikflasche macht auf Ansage soundsoviel Salti. Wir sind beeindruckt. ;-) ansonsten kann man die Zeit noch mit Telefonieren und der Herstellung kleiner alberner Videos verbringen. Man kann auch darüber nachdenken, ob man dem Kollegen, der draußen auf der Bank grade droht einzuschlafen, eine HelloKitty auf die Stirn tätowiert. Oder man unterhält sich einfach miteinander.

Der Laden ist ausverkauft, aber wider Erwarten hat man gut Platz und mein Mister und ich können von allen Seiten unsere Kameras füttern. Zwischenzeitlich muß ich sie aber auch mal ausmachen um die wirklich geile Stimmung zu genießen. Hamburg hat ja schon viel Spaß gemacht. Aber heute geht's so, richtig ab. Den Crowdsurfer verpaßt meine Kamera leider. Die fliegenden Haare zu erwischen wird zur Herausforderung. Aber die Flaschenklopfer in der ersten Reihe machen gut Party und sind fotogen. Außerdem sorgen sie mit ihrer Hartnäckigkeit für drei zusätzliche Zugabe-Songs: Dope Says No, Understand und einen Jam, den außer den Protagonisten keiner kannte – hat mein Mister aber aufgenommen; gibt's demnächst auf Youtube. :-) Ich muß den Bericht jetzt abschließen, denn das Gespräch hier Backstage entwickelt grade eine nicht nachvollziehbare Dynamik von Kühen über Nippeltalk zu Kant. Immerhin eine Niveausteigerung. ...

Ach, eins noch: Dank an den Veranstalter. Die super Stimmung ist zu einem Teil sicher darauf zurückzuführen, daß der Laden hier toll organisiert ist und die Leute sehr nett sind.
Jetzt habe ich den Einstieg ins Gespräch verpaßt. Es geht grade um Radialfaser (sprich: -fäiser, nicht -fahser), Amplituden, Sinuskurven, und Phasenverschiebung. ... Da es sich offensichtlich nicht um StarTrek handelt, bin ich raus, gebt mir ein Bier! ... Ach Sch.... bin ja immer noch im Schongang. Also her mit der Bionade...oder vielleicht doch lieber so'n isotonisches Aqua-Lemmon-Gedöns?)

Fotos: flickr.com

Pothead in Hamburg

Hi Folks! Die Ruhepause zwischen den Huxleys-Konzerten und dem in Magdeburg haben wir alle sehr unterschiedlich genutzt. Das Janitor-Büro war ein paar Tage verwaist, weil ein paar Flip-Flops an einem schönen, sonnigem Strand ausgeführt wurden. Aber auch in heimischen Gefilden kann Mann sich erholen und es sich ohne Stress einfach mal gutgehen lassen. Wer allerdings von Natur aus tiefenentspannt ist und nicht unbedingt Erholung nötig hat, der nutzt die freie Zeit zum Keller aufräumen und Dinge-in-den-neuen-Übungsraum-tragen. Wertvolle Instrumente – wie z. B. eine Sitar – müssen vor kleinen Kinderhänden beschützt werden und werden dadurch auch gleich wieder neu entdeckt.

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Wir wollten diese Zeit eigentlich nutzen, um das eine oder andere Projekt anzufangen, bzw. weiterzuführen. Aber mein Körper dachte wohl »man gönnt sich ja sonst nix« und hat sich gleich über etliche Wochen mit allerlei Unpäßlichkeiten vergnügt. Deswegen mußten die geplanten Konzertberichte aus Bielefeld und Jena leider ausfallen. Inzwischen hat mein Mister mich soviel betuttelt, dass ich zwar noch nicht fit aber immerhin auf dem Weg zur Besserung bin. Und so befinden wir uns jetzt auf dem Weg nach Hamburg, um den etwas zermürbten Geist mit einem schön heftigem »Black War« wieder in die Spur zu bringen.

Siggi ist in Brast: eine Stunde Stau wegen zwei liegen gebliebener LKWs in einer Baustelle. Wir haben im selben Stau gestanden aber wir müssen ja keinen Stand und keine Bühne aufbauen. Die grünen Bandnudeln Backstage schmecken trotzdem. Die Sonne scheint und läßt Hamburg selbst hier am Hauptbahnhof schön aussehen. Die Markthalle entpuppt sich als super schöne Location. In dem kleinen ... Saal ist eigentlich schon zuviel gesagt...also der kleine Raum wird heute auch beschallt von Freunden des Metal. Aber der Soundcheck von Pothead hat erheblich mehr Rumms.

Nick überbrückt die Zeit zwischen Soundcheck und Konzertbeginn mit Patientensurfen im Internet. Heraus kommt z. B. eine bedenkliche Version unserer sowieso schon nicht besonders schönen Nationalhymne dargeboten von ... Bonfire! Das Leid derer, die sich das mit anhören müssen, ist groß; zum Glück ist es nun auch langsam Zeit zum Umziehen. Heißt für uns: Kameras scharf machen und unter das Volk mischen.

Die Band zeigt sich von Beginn an in ausgesprochen guter Spiellaune. Später am Abend werde ich zwar finden, dass Black War nicht ganz so rummst wie sonst, das wird mir aber nix ausmachen, weil vorher umso mehr gegroovt wurde. Songs, die sonst nicht zu meinen Favoriten gehören, gehen mir heute viel mehr ins Ohr und in die Beine. Spätestens bei Wild Weed geht das auch am Hamburger Publikum nicht vorbei und so herrscht schnell eine tolle Stimmung. Und so gibt es heute auch drei Zugaben. Nach dem Indian Song kommen unsere drei Helden nochmal für Dope Says No auf die Bühne.

Nach einem gepflegten halben Glas Alster freue ich mich auf auf die Hotel Matratze. In dem Wissen, dass wir diesmal das bessere Hotel erwischt haben, schlafen wir schnell und zufrieden ein.

Fotos: flickr.com

Huxleys 2014

Cello??? ... Als wir ein paar Tage vor dem Konzert zufällig von der geplanten Überraschung erfahren, sind wir ratlos. Zu welchem Pothead-Song passt denn ein Cello?

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Die Ratlosigkeit hält sich bis wir am Freitag im Huxleys stehen und auf den ersten Soundcheck warten. Dann kommt  Graf Lindorf von »Coppelius«: groß, lässig, gut aussehend, symphatisch, super nett und ... mit Cello. Instrument stimmen, Mikrophontest, ein bisschen unverständliches Hin-und-Hergelaber mit Steffen am Mischpult, kurzes gegenseitiges Zugenicke und ... eine fette Soundwelle rollt durch die fast leere Halle. Mir fliegt das Haupthaar weg, es gibt eine Serienbildaufname vom Parkettfußboden, den Wänden und der Decke und ich bin augenblicklich in Partylaune. Es ist toll, wieviel Spaß die Jungs da auf der Bühne haben. Ich bin glücklich über jede Wiederholung und kann mich nicht satthören an den vier Songs, besonders »Rude« entwickelt einen unglaublichen Rumms und ich hätte gerne davon eine Dauerschleife auf die Ohren. Aber auch bei »Toxic«, »Drone« und »Understand« fragt man sich, warum die nicht schon immer so gespielt worden sind. Später verabschiedet Graf Lindorf sich: »Na dann fahr ich jetzt mal in die Oper und komme nachher wieder.« :-)

Genauso fett wie der Sound ist auch das Licht. Bereits im Oktober bei dem Potsdam-Konzert wurden die komischen Lichtschüsseln ausprobiert. Damals ist bei mir ja viel im Biernebel versackt, aber an die Dinger konnte ich mich noch erinnern.

Gleich 8 Stück hängen vor der nackten Wand. Die Halle und die Bühne sehen sehr ungewohnt aus, so ohne schwarze Vorhänge aber Jürgens Idee, die hellen Wände in die Lichtshow einzubinden, ist super. Es gibt interessante Muster, die über die Wände schweben, aber auch ein tolles Schattenspiel. Und alles so schön bunt hier! Bei dem fetten Rosa muss ich zwar kurz an Prinzessin Lillifee denken aber da bin ich ganz bestimmt die Einzige und es wird ja dann auch abgelöst von dickem Blutrot und wabernden tief blauen Wolken. Für meine kleine digitale Knipskiste sind die vielen Lumen allerdings der Overkill, weswegen viele meiner Fotos wieder eher unbunt sind. Aber das ist ja vielleicht die wahre Kunst: eine Lightshow zu machen, die auch in schwarz-weiß noch gut aussieht. Chappeau, Jürgen!

Nach dem Konzert wird unter den Protagonisten natürlich erstmal alles besprochen was nicht so richtig geklappt hat. Aber mal ehrlich: super Sound, super Optik, super Mucke und drei plus einen Musiker, die ganz offensichtlich viel Spaß hatten. Wen interessiert denn da der eine Sample, der nicht optimal am Start war oder was auch immer. Und wenn hier jemand fast so richtig was vergeigt hätte, dann war das wohl ich. Als ich fotografierend hinter dem Schlagzeug stehend, den Mann mit dem Bierfass nicht bemerke und in dem engen Gang fast mit ihm zusammenstoße. So, nun wisst ihr auch, warum am Samstag am Anfang des Konzertes der mittlere Lichtschüsselstrang gewackelt hat. Nach einem kombinierten Herz- und Schlaganfall gelobe ich mich auf eine Figur herunterzuhungern, die kompatibel mit dem engen Gang ist. Zum Glück blieb das Ganze nach einer Minute Gewackel ohne weitere Folgen. Und so möchte ich dem jungen Mann in dem hässlichen kariertem Hemd den Rat geben, selbiges auszuziehen, bevor man(n) sich bei dem gesamten
Zugabeset zum Filmen mitten auf die Bühne stellt. Dieser Fauxpas wird locker eine Viertelstunde lang auf den Aufnahmen zu sehen sein.

Apropos Aufnahmen: die unübersichtliche Anzahl Gopros und Handkameras erforderte Geldmittel und engagierte Menschen wie SeBa. Beides wird sicher zu einem Output führen, welcher Art wird sich aber erst noch entscheiden.

Uns haben die drei Tage total viel Spaß gemacht und wir bedanken uns sehr bei Jeff, Brad, Nick, Siggi, Steffen, Jürgen und Kai für diese Gelegenheit. Ach! Übrigens, Kai: dein Mikrophoncheck war klasse, bitte in Zukunft mehr davon. :-)

Es grüßt Euch, jetzt wieder mit »ROCK ON!« Mrs. Pophead

PS: Leider, leider hat das Leben dann einige missliche Fallen gestellt, so dass aus organisatorischen Gründen bis heute keine DVD daraus geworden ist. Aber vielleicht...eines Tages....wer weiss....

Fotos: ...oh! Muss ich noch bei Flickr einstellen - sind mir durchgerutscht!

Mit Pothead nach Uelzen

Samstag 10.24 Uhr Berlin Mitte: Wir parken genau in dem Moment bei Janitor als Jeff und Brad mit dem Sprinter vorfahren. Die Sonne ist am Start, Jeff, Brad und mein Mister auch, ich muss mir erst noch den Schlaf aus den Augen reiben. Aber ich gucke beim Einpacken sowieso lieber zu. Habe ich doch keine Ahnung was alles mitkommt und ob es eine Packordnung gibt

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Außerdem bin ich ja schließlich hier um Fotos von der Schinderei zu machen. So nebenbei klagen Siggi und ich uns gegenseitig ein bisschen unser Leid über die häßlichen Seiten des Lebens, lassen uns dann aber ablenken von rosa Blüten an den Sträuchern (es ist Januar!!!) und den schwer arbeitenden Männern. 11.00 Uhr: alles safe wir können losfahren. Schöne Fahrt bei tollem Wetter. Mein Mister hat sich sehr um ein staatliches Foto von unserem Auto bemüht (erfolgreich!) und so treffen wir als Erste um 14.15 Uhr am Hotel ein. Die Pause ist nur sehr kurz, bereits eine halbe Stunde später gehts ab in den Sprinter und alle Mann los zur Jabelmann Halle. Dort wartet schon ein warmes Essen: Es gibt Reis und Hühnchen in fruchtiger Soße (die erwartete Geschmacksexplosion erweist sich allerdings als Rohrkreppierer) und als Nachtisch (Mascarpone?) Creme mit Kirschen.

So gestärkt gehts ans Auspacken: die Pappkartons zu Siggi, die schweren Koffer zur Bühne. Ich staune: Die Aufbauerei passiert praktisch ohne Hektik. Alle scheinen viel Zeit zu haben obwohl es bereits 16.00 Uhr ist. Und tatsächlich ist dann auch pünktlich alles fertig. Der Soundcheck dauert dafür glaube ich ein bisschen länger, irgendwas brummt und Brad hört nix, aber irgendwann passt dann auch hier alles. Ein Blick auf die Setliste verrät: Neues Jahr neues Glück. Wir hören heute schon die Setliste vom Huxleys und ein neues Intro. Deswegen gibt es diesmal auch kein Foto von der Setliste. Jaja, wir können gemein sein, aber wir wollen doch die Überraschung nicht verderben.

Um 10 vor 8 verschwinden die Ersten auf ihre Posten und Jeff kommt mit drei Gläsern rosafarbender Flüssigkeit, die unsere drei Helden mit seltsamen Gesichtsverzerrungen runterkippen: Magnesium.

Uelzen ist wohl nicht unbedingt als Rocker-Hochburg zu bezeichnen. Hier lebt eher so die Santiano-Fraktion. So verwundert es nicht, daß die Halle nur mäßig gefüllt ist aber gleich herrscht gute Stimmung und es wird fein mitgerockt.

Die Autogrammjäger nach dem Konzert müssen eine Weile warten, aber wer Geduld hat wird noch belohnt. Jeff und Nick lassen sich am Stand noch mal blicken und stehen auch für Fotos zur Verfügung. Später wird noch ein Interview für einen örtlichen Radiosender erbeten und gegeben. Dann ist der Abend zu Ende und der ganze Kram muss wieder eingeräumt werden, während ein paar Unersättliche in der angeschlossenen Bar noch ein bisschen zu Steffens AC/DC-Mp3s abhängen. Frühstück muss auf Wunsch zweier Herren bereits um 9.00 Uhr stattfinden, weil die beiden um 14.00 Uhr ein Date mit Prinzessin Lillifee haben. Nach einigen entsprechend albernen Kommentaren der Mitreisenden stellt sich aber raus, dass sie beide mit ihren Töchtern ins Tempodrom gehen. Punkt 9.30 Uhr lassen alle die Messer fallen und springen ins Auto, während ich noch auf meinem Brötchen rumkaue. Heute morgen muß ich feststellen, dass der Rock'n'Roll gegen Lilifee verloren hat. Na gut, dann können mein Mister und ich auch noch ein bisschen auf Kultur machen und uns den Hundertwasser-Bahnhof anschauen. Damit schlagen wir noch eine knappe halbe Stunde Zeit heraus, dann geht es vorbei an etwa 5493 roten Backsteinhäusern wieder nach Hause.

Fotos: flickr.com

Pothead in Dresden

Nebel, Nebel ,Nebel aber kurz vor Dresden durchbrechen wir die Nebelwand, der Himmel ist plötzlich strahlend blau und die Sonne scheint uns voll in die Augen. Wenn das mal kein gutes Omen ist ...

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Das Quartier haben wir diesmal etwas teurer gewählt, dafür ist es auch Senioren gerecht eingerichtet: Die Sessel haben Rollen, so dass man auf dem tollen alten Parkettboden wunderbar durch das gut 30 qm große Zimmer sausen kann. Die Dusche ist riesig und es steht ein Hocker drin. Sehr praktisch, wenn man Alkohol durchtränkt nur noch von einer kalten Dusche wiederbelebt werden kann. Als wir allerdings unser Frühstück für 10.00 Uhr bestellen wollen, bricht die Wirtin zusammen: maximal 9.00 Uhr, das wäre dann aber schon sehr spät, fügt sie tadelnd hinzu. Pffffff ...

Der Weg zum Schlachthof ist kurz und die Location echt schön. Wir kommen grade richtig. Die Pothead-Crew ist mit dem Essen fertig und spendet die Reste den ebenfalls anwesenden zwei Hunden und der einen Katze. Kater Gustav ist sehr süß und belegt völlig selbstverständlich einen der Sessel im Backstage. Später wird er uns am Stand besuchen und die kurzfristig abgestellten Becher der Autogrammjäger abchecken.

19.30 Uhr, Einlass. In Berlin stürmen alle gleich an den Merchstand und kaufen wild drauf los, um danach die Plätze in der ersten Reihe zu belegen. In Dresden ist man
da verhaltener. Zwar scharwenzelt man so am Stand vorbei und checkt schon mal das Angebot, aber dann geht man – in die total schöne – Raucher Lounge oder steht cool an der Absperrung vom Mischpult. Der Sachse an sich scheint wesentlich relaxter zu sein als der eilige Berliner.

Mein Mister und ich sind heute mit neuen Kameras am Start und müssen uns erstmal an das Handling gewöhnen. Darum fällt Pophead auch erst beim vierten Song auf, dass er das Mikro nicht angemacht hat und die Videos bisher einfach nur gut aussehen. Ich hadere zwischenzeitlich mit einer seltsamen Display-Anzeige, von der ich nicht weiß, wie ich sie hergezaubert habe und daher auch nicht wegbekomme. Der Security-Mann an der Bühne wiederum quält sich mit der Frage, wie lange er wohl an seinem Platz wird ausharren müssen. Als ich ihm sage wieviele Songs auf der Setliste stehen, ist ihm wohl klar, dass er seine Verabredung etwas nach hinten schieben muß. Damit sind wir dann aber auch die Einzigen, die irgendwelche Probleme wälzen. Im Publikum geht der Mob ab, eine mutige Seele übt sich zweimal mit einer vorherigen Kletterpartie auf dem Absperrgitter im Crowdsurfen und scheucht damit den armen Security-Mann auf, der sich schon auf einen ruhigen Job eingestellt hatte. Beim zweiten Mal waren wir uns aber nicht so sicher, ob die Surfer-Aktion erfolgreich war. Sah eher nach Bauchklatscher aus. Gebt mal ne Rückmeldung. Auf der Bühne herrscht auch der Spaßfaktor vor. Obwohl Jeff von einer Erkältung genervt wird, ist er bester Laune. Nick kann das erste Mal seit Monaten endlich wieder ohne Krücken laufen. Der Abend zeigt dann aber, daß er wesentlich schneller und besser Schlagzeug spielen kann als laufen.

Trotzdem ist er nach dem Konzert der Erste am Merchstand und gibt mit Jeff zusammen fleißig Autogramme. Um die Autogrammsammlungen zu vervollständigen, rennt Pophead alle fünf Minuten in den Backstage um Brad's Unterschrift zu holen, der dort noch ein wenig chillt. Als Kollege Baumhead aber den guten polnischen Vodka (mit Grashalm) aus der Tasche holt um auf den ersten Geburtstag der Topfköpfe anzustoßen, ist auch Brad plötzlich da. Der Strom der Freunde, Bekannten und Unbekannten, die Fotos und Autogramme oder einfach nur quatschen wollen, reißt nicht ab. Die Security wird langsam nervös, wollten sie doch eigentlich bereits auf dem Heimweg sein ...

Es ist halb zwei, als wir alle in mehr oder weniger seltsamen Laufstilen den Schlachthof endlich verlassen. Nur Nick wirkt beim Gehen irgendwie entspannter. ...

Fotos: flickr.com