Selina: Mein Versuch in Sachen Bericht
Gastbeitrag zum Konzert in Rostock
Samstagmorgen in Luckywood, der Wecker ertönt und ich kann bereits die warmen frischen Brötchen bis an mein Bettchen riechen, im gleichen Moment der Gedanke, »Mensch! Heute spielt Pothead im M.A.U. Club«. Ein paar Sachen zusammen gesucht , von meiner Oma noch gut mit Proviant versorgt: Wasser, Brötchen, Milchschnitten, Gemüse. ... natürlich auch noch etwas Geld, man weiß ja nie und dann kann es losgehen.
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Nächster Stop ist allerdings erst Hennigsdorf, denn von dort werde ich gegen 17 Uhr von Ronny und Bettina eingesammelt. Die Fahrt inklusive dem Regen verging wie im Flug. Begründet dadurch, dass die Gespräche sooooo interessant waren, dass man ganz vergessen hatte, wie man die Fahrt herumbekommen sollte. Alles halb so wild ...
Eine Stunde und 42 Minuten später bereits die Ankunft auf dem leeren Parkplatz in Rostock. Ronny fragte Bettina dann erstmal, wann Einlass sei. Sie meinte, na "19 Uhr!" Allerdings waren um 19.07 Uhr gerade mal wir weit und breit auf diesem Parkplatz zu sehen. Ok, egal... wir sind hier! Bei ungemütlichen Wind sind wir dann mit Daniel und Kati ins Hotel gegenüber, unter anderem eine warme Baileysschokolade trinken. Kurze Zeit später stand Brad vor uns, mit seiner Flasche Wasser im Arm. Kurz nach 20 Uhr sind wir wieder rüber, um in tolle Pothead Stimmung zu kommen. Dabei spazierte uns Jeff vor die Füße. Am Einlass musste ich den Personalausweis vorzeigen, um zu beweisen, dass ich diejenige welche auf der Gästeliste bin. Das fand ich cool, denn so etwas wollte bisher noch nie jemand wissen... Für das Betreten des Clubs gab es einen unwiderstehlich schlecht verschmierten schwarzen fleckartigen Stempel aufs Handgelenk - ich war hin und weg... In der Menge angekommen, fiel mir gleich die warme Raumtemperatur auf. Das könnte schwitzig werden, dachte ich mir. Bei diesem Gedanken kam auch schon Mrs. Pophead und nahm mir die Jacke ab.... Danke dafür. In meinem Dasein als Topfkoepfe LiNa ging es wenig später auch los.
Die ersten Anweisungen von Mr. Pophead und dann mit seiner Kamera ab in die Menge... Es war warm, es war voll, nette Leute, klasse Stimmung ... supergeile Band! Das hat sich gelohnt... Nach dem Konzert begaben sich die Leute zum Merch oder ab an die Frischluft zum Rauchen, an die Bar oder nach Hause... Aber es gab auch jemand, der Siggi fragte, wo denn Jeff sei. Er hatte gar nicht bemerkt, dass dieser bereits zweimal an ihm vorbeigelaufen war! Der Abend ging lustig im Backstage Bereich weiter, nette kleine brennende Schnäps'chen inklusive... Mein Highlight war der Silber und Gold verzierte WC- und Duschbereich.... »Let's rock« sag ich da nur!
Gegen 3 Uhr meinte der Ronny, es wäre an der Zeit... Und so ging es wieder in Richtung Berlin. Das war mein erstes, aber hoffentlich nicht mein letztes Konzert im M.A.U. Club ...
Danke an Pothead und Co. ... Bis bald ihr Lieben ;-)
Jahresabschluss in Rostock
11.30 Uhr treffen, noch schnell einen Kaffee trinken, laden, ausdiskutieren wer fährt (hin wollen immer alle) und ab nach Rostock ...
Wir kommen super gut durch, leider gibt es erst Verzögerungen an der Rezeption, dann ist das Restaurant so gut besucht, dass es mit dem Essen etwas länger dauert als geplant. Ein Blick auf die Uhr verrät: Es wird langsam eng.
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Es ist kurz nach 16.00 Uhr als das Essen kommt, um 17.30 Uhr ist Soundcheck und noch ist nix aufgebaut. Das Essen ist aber so gut, dass wir alle ersteinmal die Fischsuppe, den Lachs mit Fenchel, das rosige Kalb und die frischgeklopften Schnitzel genüßlich verspeisen, ohne stressigen Gedanken nachzuhängen. Mit dem letzten Bissen fällt dann aber auch die Gabel und alle stürmen an die Arbeit. Mein Mister und ich stapfen hinterher und versuchen uns nützlich zu machen. Mein gedünsteter Dorsch rumpelt beim Kisten schleppen ein wenig im Magen und der Anblick der im Mau-Club herumstehenden Sofas und Sessel erinnert mich daran, dass ich jetzt lieber ein Mittagsschläfchen machen würde.
17.50 Uhr. Ich stehe im Dunkeln vorm Mau-Club mit dem Blick auf das Wasser, drinnen schmeißt Steffen grade die »Soundbar« an und serviert Ry Cooder. Das ist so einer von den Momenten im Leben, die man mal erlebt haben sollte. 18.00 Uhr: Für mich sieht das alles noch ein wenig chaotisch aus, aber alle anderen freuen sich,dass sie noch sooooo viel Zeit haben und alles so entspannt ist. Später: Soundcheck und wieder so ein Moment: Ich liege bequem auf einem alten Knautschsofa, der Bass und die Drums versetzen das Möbelstück in leichte Vibrationen (später schwere Schwingungen) und Pothead spielt nur für mich »I'm a sinner too« ... :-) dann folgt noch eine schön verlachte Version von Stadium, weil der Sänger husten muß und der Drummer in Ekstase gerät.
Nur Jürgen ist im Streß: Die Nebelmaschine ist nicht auf Pothead vorbereitet und spuckt nur ein paar Wolken. Die Fotografin freut sich, Jürgen bekommt drei graue Haare.
Pünktlich um 21.00 Uhr ist der Mau-Club sehr gut gefüllt. Für mich zum Fotografieren sogar schon zu voll und so verdrücke ich mich auf den Bühnenrand. Die Jungs haben ganz offensichtlich viel Spaß. Robert streußelt ein paar Überraschungen ein. Es wird viel gelacht.
Nach dem Konzert gibt es viele zufriedene Gesichter, eine Menge positiver Kommentare. Schon vor dem Konzert ist beschlossen worden, heute in Speed-Geschwindigkeit abzubauen, damit viel Zeit zum Begrüßen, Knuddeln, Herzen und Quatschen bleibt. Tatsächlich gucken wir Kai beim Arbeiten zu -aber nur kurz- um dann ein Bierchen zu genießen. Am Ende wird alles abgebaut und eingeräumt sein, Backstage werden eine Menge Leute sitzen und Kai beim Klavier spielen zuhören, gleichzeitig mehr oder weniger dummes Zeug quatschen und die Moldau wird in die Donau fließen – ob nun von Smetana oder Dvorak ist doch sowieso alles Helene Fischer. ... Ok, der war für Insider. Sorry. Siggi läßt einen Sektkorken knallen. Die Gemeinde singt dem Topfköpfe-Fanclub ein Geburtstagsständchen. Immerhin gibt es uns jetzt seit 2 Jahren.
Um ... Keine Ahnung ... 3.30 Uhr ? ... Geht's noch an die Hotelbar, dann ist für meinen Mister und mich Feierabend und wir lassen die Band und Siggi bei Bier und Cuba Libre zurück.
Um 10.00 Uhr ist Frühstücksappell. Ich werde mit »du siehst so aus wie ich mich fühle« begrüßt. Das hinterhergeschobene »blendend« ist eine glatte Lüge und nur der Höflichkeit geschuldet. Den Preis für »bestes desolates Aussehen« muß ich allerdings an einen anderen Herren abgeben, der an diesem Morgen die Drums im Kopf hat anstatt vor sich. Aber das sind Einzelschicksale auf die hier niemand Rücksicht nimmt. Siggi mahnt zum Aufbruch. Es wird ausdiskutiert wer fahren muß - zurück will immer keiner. Auf der Rückfahrt kommt es dann fast noch zu einem dieser angeblich existierenden Rock'n Roll Momente als wir von der Tanke losfahren wollen und feststellen, dass wir noch gar nicht bezahlt haben ...
Die zwei Wochenenden mit Pothead und der Crew haben sehr viel Spaß gemacht. Leider kann ich nicht alles schreiben. 1. hätte keiner die Geduld das alles zu lesen, 2. lassen sich die vielen Wortwitze, Slapstick-Einlagen und die ganze Situationskomik schlecht wiedergeben und 3. geht euch auch nicht alles was an. :-) Jedenfalls gibt es unglaublich viel zu lachen und die Arbeitsatmosphäre ist extrem angenehm. Ganz davon abgesehen sind wir immer wieder sehr begreistert wie nett und selbstverständlich wir aufgenommen werden.
... Zum Abschluß bleibt jetzt nur noch die Frage zu klären, ob wir unsere Pothead-Jacken nun waschen oder ob wir sie weiter nach Rock'n Roll stinken lassen. Ach ja, und: Was hat eigentlich der Bär auf den Fotos zu suchen?
Fotos: flickr.com
Mit Pothead nach Halle und Bad Salzungen
Fahrzeit Berlin-Halle: zwei CDs. Kurz vor Halle fährt plötzlich eine gut gepflegte Rennpappe vor uns, stinkt immer noch wie früher und hat einen leichten Linksdrall, der sich durch den schwergewichtigen Riesen auf der Fahrerseite erklärt. Ade Trabi, wir verlassen die Straße des Friedens und entern das Hotel. Diesmal große Kette mit einer Menge schwarzer Managerautos auf dem Parkplatz. Also eine ganz andere Welt als im letzten Jahr. Aber diesmal müssen wir hier auch schlafen. Morgen fahren wir mit Pothead weiter nach Bad Salzungen.
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Eine halbe Stunde später sind alle eingetroffen und wir gehen erst einmal essen im Kartoffelhaus. Wildschweinroulade und Megaschnitzel stehen auf dem Programm. Untermalt wird das Ganze von Wendemucke der Skorpions und bis eben längst vergessenen Popperlen. Aber das musikalische Niveau wird ja heute noch steigen. ...
Die (der, das?) Schorre entpuppt sich als sehr schöne frisch renovierte Location. Auch die anfänglich sehr schwierige Frage, wo Siggi den riesigen Merchstand aufbauen kann, wird nach langen Diskussionen zufriedenstellend geklärt. 19.03 Uhr – langsam wird's eng. Um 20.00 Uhr ist Einlass und die Jungs haben noch nicht mit dem Soundcheck begonnen. Und die Leiter steht noch rum. Wie immer. Egal wo man ist, auf den Fotos vom Soundcheck steht immer eine Leiter vor der Bühne.
Genau eine Stunde später: ich sitze alleine im Backstage, Siggi und mein Mister sind am Stand, der Rest ist chillen, rauchen, umziehen. Alles im grünen Bereich.
Die Schorre ist angenehm gefüllt, als es endlich losgeht. Jürgen und Steffen haben ganze Arbeit geleistet: Licht und Sound sind super. Nach einer kleinen Einschwingzeit nimmt auch die Stimmung Fahrt auf und ist nach hintenhin sogar noch steigerungsfähig. Dafür gibt es dann auch noch eine extra Zugabe.
Während die Jungs fleißig Autogramme geben, kann der Abbau langsam voran gehen. Kai übt sich erst in meditativem Ausbessern von Kartons und zelebriert dann mit gleich drei vollen Tellern das mitternächtliche Abendmahl. Steffen schüttelt wieder Reime, Jürgen erzählt Geschichten und Brad sucht den Ausgang, was ihn auch eine Weile beschäftigt.
Um 2.00 Uhr ist Schicht im Schacht und wir horchen an der Matratze.
Hotels sind für mich ja Orte, die ich lieber meide. Zu viele Reglementierungen, zu viele Hausgeister und seltsame neumodische Erfindungen, die keiner bedienen kann. Und so beginnt der Morgen mit dem Versuch das Duschgel aus der an der Wand befestigten Flasche zu bekommen. Nachdem ich fast die ganze Halterung aus der Wand gerissen habe, stelle ich fest, dass ich eigentlich nur die eine Hand drunterhalten und mit der anderen Hand die Flasche ganz normal drücken muss. Das Leben kann manchmal doch sehr einfach sein. Die Duschgelflasche wird allerdings zum Gesprächsthema am Frühstückstisch, genauso wie zu fluffiges oder zu wenig Haar und fehlendes Haargel. Mein Mister ist raus – bei ihm flufft nix mehr und Haargel ist auch nicht mehr sein Thema. Das Frühstücksbufet ist ganz hervorragend und so fahren wir gut gelaunt in Richtung Bad Salzungen. ... Nach gefühlten 1100 Kurven erreichen wir den Landgasthof. Von dem ständigen rauf und runter, links und rechts bin ich wieder todmüde. Eine Dreiviertelstunde bleibt für ein Mittagsschläfchen. Um 15.15 Uhr treffen wir uns wieder an den Autos – fast alle unmotiviert und müde. Ist nicht immer gut, wenn man Zeit für eine kleine Pause hat.
Im Pressenwerk herrscht noch Chaos. Zum Teil wird noch abgebaut, zum Teil aufgebaut, jetzt kommen wir noch mit den gefühlt 3 Millionen Kisten, Kartons und Cases. Die Hütte ist voll, was fehlt ist das Essen. Da der bestellte Caterer nicht auffindbar ist, wird nach einer Weile Wartezeit Pizza geordert, 10 Minuten später ist der Caterer da – mit vorzüglichem Auflauf, Buletten, Sauerbraten, Klößen und Rotkohl. Während wir noch schmatzen kommt die Pizza. ...
Hier im Pressenwerk gibt es eine Galerie, von der aus ich auf die Bühne gucken und Paparazzifotos machen kann. So kann ich beobachten, mit welcher Hingabe Robert seine Sticks sortiert. Dauert eine Weile bis jedes einzelne Stück seinen Platz hat. Das passt gut zu seiner eleganten Art zu spielen. In Halle waren die Meinungen zum Schlagzeuger nicht so unterschiedlich wie in Potsdam. Die neuen Akzente, die Robert setzt, kamen gestern bei allen super an.
So, Soundcheck ist durch, alle Plakate und Shirts hängen, die ersten Bierchen werden gezischt (Rhöner LandPremium - lecker!) -19.40 Uhr: wir sind soweit, ihr könnt kommen ...
23.15 Uhr: Whow! Wie seit ihr denn drauf? Also, hier in Bad Salzungen versteht man es Party zu machen. Gleich von Anfang an war gut Bewegung in der Menge, später mussten die Kinder gesichert werden und wurden von ihren Eltern widerwillig in die hinteren Reihen verbannt. Zum Trost gibt es nach dem Konzert auf jedes Kleidungsstück und jeden Fetzen Papier ein Autogramm. Auch Robert muss fleißig schreiben und es gibt jede Menge begeisterte Kommentare. Jeff wird noch lange am Biertisch mit den Fans Schwätzchen halten, im Backstage sind Brad, Jürgen und Steffen mit kleinen politisch/sozialen Erörterungen der Weltlage beschäftigt. Siggi ackert an ihrem Stand und Kai geht seine frisch ausgebesserten Kisten einpacken. Um 1.30 Uhr bauen mein Mister und ich endgültig ab (also mental!). Da bereits alles eingeladen ist, entern wir das eine Auto und fahren zurück zum Hotel.
Zum Frühstück treffen wir uns diesmal an einem Tisch, der komplett gedeckt ist. Ist zwar nicht so üppig ausgestattet wie das Buffet gestern, dafür muss man nicht 50 Meter um Tische rennen um sein Essen einzusammeln. Finde ich nach zwei Tagen Konzert ganz angenehm. Während ich die 4. Tasse Kaffee trinke, wird der Aufbruch beschlossen. Rock'n Roll ist, wenn du deine 5. Tasse Kaffee alleine schlürfen musst, weil der Rest bereits schon wieder auf der Heimreise ist. Mein Mister und ich fahren noch zum Keltenbad und chillen eine Stunde in der Salzgrotte. Danach noch eine Waffel mit Pflaumenmus und auch wir düsen ab in Richtung Heimat.
Fotos: flickr.com/photos/HALLE + flickr.com/photos/BadSALZUNGEN
Headletters im Waschhaus
Sorry, natürlich muss es heißen: Pothead in Potsdam. Aber heute sind wir zumindest bis zum direkten Konzertbeginn sehr auf unser »Baby« konzentriert. ... Fünf Stunden später: also, zum Thema Konzentration: nach dem zweiten Satz trudelten die ersten bekannten Leute ein - großes Hallo, viel Freude darüber sich wiederzusehen und mit jedem ein Schwätzchen halten. Die ersten Fanzines gehen über den Tisch. Dann kamen die ersten Leute, die wir noch nicht kannten, mit denen wir aber auch ein Smalltalk halten wollten /konnten/mußten. Wieder wechseln ein paar unserer kleinen Heftchen den Besitzer. Dann wieder der eine oder andere Schwatz mit den bekannten Gesichtern und dann habe ich tatsächlich den Anfang des Konzertes verpaßt. Peinlich.
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Das Waschhaus hat an diesem Abend seinem Namen alle Ehre gemacht. Es war zeitweilig unglaublich heiß. Eventuelle Bierflecken wurden so gleich wieder aus dem Shirt »gewaschen«. Sicherlich lag das auch an der ausgesprochen guten Stimmung.
Zumindest von außen betrachtet schien es nicht aufzufallen, dass Robert und nicht Nick an den Drums saß. Selbstverständlich gab es hinterher Diskussionen. Die einen waren verärgert, weil sie Nick vermißt haben, die anderen waren ganz begeistert von Robert. Aber die meisten fanden es wohl ganz spannend, schließlich hat ein anderer Drummer andere Qualitäten. Manche Songs kommen dann nicht so toll rüber, dafür kann man andere Songs wiederentdecken, weil der neue Stil ihnen neues Leben einhaucht. Über Geschmack läßt sich vortrefflich – aber sinnlos – streiten. Doch solange die Qualität stimmt, handelt es sich wohl um Luxusgejammer. Der super Stimmung nach zu urteilen, waren die meisten mit dem, was sie geboten bekamen, sehr zufrieden.
Die Halle leerte sich dann auch nur langsam. Wir konnten noch einige Fanzines unter die Leute bringen und ein paar ganz Ausgeschlafene gingen damit auf Autogrammjagd. Irgendwann war dann aber doch alles eingepackt, die Bühne und der Merchstand leer und nur noch die echten Hardliner da. Der leise Ruf nach einem Cuba Libre wurde erhört und mitten auf der Bühne eine spontane Rum-Cola-Bar eingerichtet. Eine gute Stunde lang haben wir dann noch wahlweise alkoholfrei an den Limetten gelutscht oder selbige mit Alkohol getränkter Zuckerbrause aufgewertet. Eine weitere Stunde lang haben wir uns dann von einander verabschiedet und eine weitere halbe Stunde dauerte die in Anbetracht der bevorstehenden Rückfahrt anberaumte Klorunde. Wieder in Kreuzberg gelandet mußte der Sprinter noch ausgeladen werden. Um 5.08 Uhr sanken unsere Köpfe endlich aufs Kopfkissen. Eingeschlafen bin ich mit einem der schönen Schüttelreime, mit denen uns Steffen die Rückfahrt versüßt hat:
Jetzt renn ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald ...
(Nur um Mißverständnisse zu vermeiden: es handelt sich hier um einen wahllos dahin gesagten Satz. Ich war viel zu müde, um noch irgendwelche Pillen zu schlucken)
Fotos: flickr.com
Pothead rockt die Schleife
Morgen fahren wir in den Urlaub. Da sollte man eigentlich Taschen packen und dem Nachbarn erklären wie er die Blumen zu gießen hat. Was machen wir?
Wir sitzen in Dresden auf dem Tante-Ju-Gelände (Schleife 1) im strömenden Regen bei Temperaturen lässig unter 20 Grad. Man gönnt sich ja sonst nix.
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Wir haben natürlich einen handfesten Grund dafür: Hier spielt heute unsere Lieblingsband vorerst das letzte Mal mit unserem Lieblingsdrummer. Der muß nämlich wieder mit seinem Fuß unters Messer und wird für ein paar Monate ausfallen. Aber keine Panik, für Ersatz hat er selber gesorgt, es wird kein Konzert ausfallen. Und er kommt ja wieder. ...
Außerdem sehen wir Brad wieder. Nach einigen Tagen Griechenland sieht er sehr erholt aus und hat Zeit für ein Schwätzchen.
Das Gelände ist eine kleine schnuckelige Oase in einem Industriegebiet. Als wir eintreffen ist die Crew grade dabei die Konfettikanonen für das Finale zu stopfen. Wir diskutieren gleich rum, ob wir doch bis zum Ende bleiben – aber morgen um 7.30 Uhr geht die Reise los, ist also tendenziell ungünstig. Siggi ist schwer am arbeiten und schimpfen, weil sie nicht in Berlin im Olympiastadion sein kann – wo die Bremer heute gegen Hertha spielen. Nach Aufbau und Soundcheck nutzen wir den Backstagebereich. Erst gemütlich draußen in der Restsonne unter dem Zelt, dann vom Regen vertrieben in den etwas wärmeren Innenbereich. Als die erste Band (Kill Me Pussycat) anfängt zu spielen kommt Kollege Baumhead vom Klo und erklärt, dass der Sound auf dem Herrenklo ganz hervorragend ist. Tröstend.
Das Wetter meint es gut mit uns, zum Pothead-Gig ist's zwar nicht wärmer aber wenigsten wieder trocken - also ohne Regen ... :-)
Heute ist einiges anders: Brad und Jeff haben die Seiten getauscht und Nick spielt aus organisatorischen Gründen ein fremdes Schlagzeug und damit auch nur mit einer Bass-Drum - also sozusagen Mono :-) Bei Black War stelle ich mich dann mal gleich direkt neben die Boxen und schon ist alles gut. :-)
Die Setliste ist heute etwas kürzer als sonst, denn um 0.00 Uhr fällt hier der Hammer und Dritte Wahl will ja schließlich auch noch die Schleife rocken.
Während Brad, Jeff & Nick sich den Gig anschauen, Siggi & Ivo noch eifrig am Merchstand arbeiten, Kai, Steffen, Jürgen & und Conny den Sprinter beladen, machen wir uns auf die Reise nach Schweden.
Man sieht sich
Fotos: flickr.com