Mit Pothead nach Uelzen

Samstag 10.24 Uhr Berlin Mitte: Wir parken genau in dem Moment bei Janitor als Jeff und Brad mit dem Sprinter vorfahren. Die Sonne ist am Start, Jeff, Brad und mein Mister auch, ich muss mir erst noch den Schlaf aus den Augen reiben. Aber ich gucke beim Einpacken sowieso lieber zu. Habe ich doch keine Ahnung was alles mitkommt und ob es eine Packordnung gibt

Außerdem bin ich ja schließlich hier um Fotos von der Schinderei zu machen. So nebenbei klagen Siggi und ich uns gegenseitig ein bisschen unser Leid über die häßlichen Seiten des Lebens, lassen uns dann aber ablenken von rosa Blüten an den Sträuchern (es ist Januar!!!) und den schwer arbeitenden Männern. 11.00 Uhr: alles safe wir können losfahren. Schöne Fahrt bei tollem Wetter. Mein Mister hat sich sehr um ein staatliches Foto von unserem Auto bemüht (erfolgreich!) und so treffen wir als Erste um 14.15 Uhr am Hotel ein. Die Pause ist nur sehr kurz, bereits eine halbe Stunde später gehts ab in den Sprinter und alle Mann los zur Jabelmann Halle. Dort wartet schon ein warmes Essen: Es gibt Reis und Hühnchen in fruchtiger Soße (die erwartete Geschmacksexplosion erweist sich allerdings als Rohrkreppierer) und als Nachtisch (Mascarpone?) Creme mit Kirschen.

So gestärkt gehts ans Auspacken: die Pappkartons zu Siggi, die schweren Koffer zur Bühne. Ich staune: Die Aufbauerei passiert praktisch ohne Hektik. Alle scheinen viel Zeit zu haben obwohl es bereits 16.00 Uhr ist. Und tatsächlich ist dann auch pünktlich alles fertig. Der Soundcheck dauert dafür glaube ich ein bisschen länger, irgendwas brummt und Brad hört nix, aber irgendwann passt dann auch hier alles. Ein Blick auf die Setliste verrät: Neues Jahr neues Glück. Wir hören heute schon die Setliste vom Huxleys und ein neues Intro. Deswegen gibt es diesmal auch kein Foto von der Setliste. Jaja, wir können gemein sein, aber wir wollen doch die Überraschung nicht verderben.

Um 10 vor 8 verschwinden die Ersten auf ihre Posten und Jeff kommt mit drei Gläsern rosafarbender Flüssigkeit, die unsere drei Helden mit seltsamen Gesichtsverzerrungen runterkippen: Magnesium.

Uelzen ist wohl nicht unbedingt als Rocker-Hochburg zu bezeichnen. Hier lebt eher so die Santiano-Fraktion. So verwundert es nicht, daß die Halle nur mäßig gefüllt ist aber gleich herrscht gute Stimmung und es wird fein mitgerockt.

Die Autogrammjäger nach dem Konzert müssen eine Weile warten, aber wer Geduld hat wird noch belohnt. Jeff und Nick lassen sich am Stand noch mal blicken und stehen auch für Fotos zur Verfügung. Später wird noch ein Interview für einen örtlichen Radiosender erbeten und gegeben. Dann ist der Abend zu Ende und der ganze Kram muss wieder eingeräumt werden, während ein paar Unersättliche in der angeschlossenen Bar noch ein bisschen zu Steffens AC/DC-Mp3s abhängen. Frühstück muss auf Wunsch zweier Herren bereits um 9.00 Uhr stattfinden, weil die beiden um 14.00 Uhr ein Date mit Prinzessin Lillifee haben. Nach einigen entsprechend albernen Kommentaren der Mitreisenden stellt sich aber raus, dass sie beide mit ihren Töchtern ins Tempodrom gehen. Punkt 9.30 Uhr lassen alle die Messer fallen und springen ins Auto, während ich noch auf meinem Brötchen rumkaue. Heute morgen muß ich feststellen, dass der Rock'n'Roll gegen Lilifee verloren hat. Na gut, dann können mein Mister und ich auch noch ein bisschen auf Kultur machen und uns den Hundertwasser-Bahnhof anschauen. Damit schlagen wir noch eine knappe halbe Stunde Zeit heraus, dann geht es vorbei an etwa 5493 roten Backsteinhäusern wieder nach Hause.

Fotos: flickr.com