Pothead in Hamburg

Hi Folks! Die Ruhepause zwischen den Huxleys-Konzerten und dem in Magdeburg haben wir alle sehr unterschiedlich genutzt. Das Janitor-Büro war ein paar Tage verwaist, weil ein paar Flip-Flops an einem schönen, sonnigem Strand ausgeführt wurden. Aber auch in heimischen Gefilden kann Mann sich erholen und es sich ohne Stress einfach mal gutgehen lassen. Wer allerdings von Natur aus tiefenentspannt ist und nicht unbedingt Erholung nötig hat, der nutzt die freie Zeit zum Keller aufräumen und Dinge-in-den-neuen-Übungsraum-tragen. Wertvolle Instrumente – wie z. B. eine Sitar – müssen vor kleinen Kinderhänden beschützt werden und werden dadurch auch gleich wieder neu entdeckt.

Wir wollten diese Zeit eigentlich nutzen, um das eine oder andere Projekt anzufangen, bzw. weiterzuführen. Aber mein Körper dachte wohl »man gönnt sich ja sonst nix« und hat sich gleich über etliche Wochen mit allerlei Unpäßlichkeiten vergnügt. Deswegen mußten die geplanten Konzertberichte aus Bielefeld und Jena leider ausfallen. Inzwischen hat mein Mister mich soviel betuttelt, dass ich zwar noch nicht fit aber immerhin auf dem Weg zur Besserung bin. Und so befinden wir uns jetzt auf dem Weg nach Hamburg, um den etwas zermürbten Geist mit einem schön heftigem »Black War« wieder in die Spur zu bringen.

Siggi ist in Brast: eine Stunde Stau wegen zwei liegen gebliebener LKWs in einer Baustelle. Wir haben im selben Stau gestanden aber wir müssen ja keinen Stand und keine Bühne aufbauen. Die grünen Bandnudeln Backstage schmecken trotzdem. Die Sonne scheint und läßt Hamburg selbst hier am Hauptbahnhof schön aussehen. Die Markthalle entpuppt sich als super schöne Location. In dem kleinen ... Saal ist eigentlich schon zuviel gesagt...also der kleine Raum wird heute auch beschallt von Freunden des Metal. Aber der Soundcheck von Pothead hat erheblich mehr Rumms.

Nick überbrückt die Zeit zwischen Soundcheck und Konzertbeginn mit Patientensurfen im Internet. Heraus kommt z. B. eine bedenkliche Version unserer sowieso schon nicht besonders schönen Nationalhymne dargeboten von ... Bonfire! Das Leid derer, die sich das mit anhören müssen, ist groß; zum Glück ist es nun auch langsam Zeit zum Umziehen. Heißt für uns: Kameras scharf machen und unter das Volk mischen.

Die Band zeigt sich von Beginn an in ausgesprochen guter Spiellaune. Später am Abend werde ich zwar finden, dass Black War nicht ganz so rummst wie sonst, das wird mir aber nix ausmachen, weil vorher umso mehr gegroovt wurde. Songs, die sonst nicht zu meinen Favoriten gehören, gehen mir heute viel mehr ins Ohr und in die Beine. Spätestens bei Wild Weed geht das auch am Hamburger Publikum nicht vorbei und so herrscht schnell eine tolle Stimmung. Und so gibt es heute auch drei Zugaben. Nach dem Indian Song kommen unsere drei Helden nochmal für Dope Says No auf die Bühne.

Nach einem gepflegten halben Glas Alster freue ich mich auf auf die Hotel Matratze. In dem Wissen, dass wir diesmal das bessere Hotel erwischt haben, schlafen wir schnell und zufrieden ein.

Fotos: flickr.com