Pothead in HH

Nach einer ruhigen Anfahrt bis Hamburg und einem nervigen Gekreisel um die Deichtorhallen herum (den Verkehrsplaner sollte man entlassen!) hüpfen wir von unserem überteuerten Hotel direkt in die Markthalle.

Siggi hat eine neue Hilfe: Jenni ist das erstmal am Start - mit gebrochenem Zeh! Wir werden gleich über die dringendsten Fakten informiert: Ein hässlicher Erkältungsvirus hätte fast zur Konzertabsage geführt, ein Zeckenbiss verhagelt außerdem noch die Laune. Wenigstens sind nun alle am Start und auch guter Stimmung.

Der Soundcheck läuft sehr gechillt, niemand reißt sich darum anzufangen, aufhören will dann aber auch keiner. Als Zuschauer/-Hörer ergeben sich bei einem Soundcheck immer eine Menge Fragen zu seltsamen, völlig unbekannten Problemen, da man meistens die Kommunikation zwischen Crew und Musikern nicht richtig mitbekommt. Diesmal entbrennt eine Diskussion über irgendwelche Gummidinger, die sich Robert überstülpen soll....??? Nach einigem Hin und Her bekommt er Gaffa gereicht. ... Oft bleibt man auch mit einem irritierenden Kopfkino zurück.

Der Vorverkauf ist gut gelaufen und so füllt sich die Markthalle schnell. Man trifft sich schon mal auf ein Bierchen, erzählt sich die Geschichten des Sommers und »fachsimpelt« über Pothead bis es endlich losgeht.

Ein winziges, schnell beseitigtes technisches Problem sorgt für einen etwas holprigen Start in das erste Konzert nach der Sommerpause. Im Publikum stört das jedoch niemanden, die Stimmung ist von Anfang an sehr gut. Brad ist eigentlich angeschlagen durch diesen derzeit kursierenden Virus, der es sich im Hals so gemütlich macht. Auffallen tut das allenfalls mal in kurzen Momenten, wenn man genau hinhört. Die Stimmung bleibt super und alle haben ihren Spaß. Eine Zugabe kann Brad sich noch aus dem gereizten Hals quetschen, dann ist Feierabend. Backstage wird nach der zweiten Runde Bier über ein Problem diskutiert, dass vorhin aus dem Publikum an mich herangetragen worden ist: die weißen Anzughosen von Brad und Jeff wären zu lang.

Nach dem dritten Bier unterhalte ich mich sehr angeregt mit Christian über Kräuter. Nach dem vierten Bier wird die Frage aufgeworfen, ob Pothead ein Keyboard braucht.
Nach dem fünften Bier ruft jemand nach Whiskey und Birte tanzt nicht auf dem Tisch sondern springt nur auf die Bank, wobei sie auch noch angezogen ist. Nach dem sechsten Bier wird der Jögermeister gesucht und nicht gefunden. Nach dem siebten Bier ist es halb drei, die Bühne ist leer, die Autos gepackt und Siggi mahnt zum Aufbruch.

Oder ich erzähle hier nur Quatsch und alles ist so aus dem Ruder gelaufen, dass ich das nie und nimmer hier schreiben würde ...

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