Pothead an der Küste
Stralsund! Wir freuen uns. Die Eisengießerei als Location hatte uns ausgesprochen gut gefallen. Außerdem gibt es hier das Publikum mit den längsten Haaren und überhaupt eine Menge netter Leute.
Als wir um kurz nach 4 eintreffen erwartet uns noch eine Überraschung: Graf Lindorf steht auf der Bühne und bringt grade sein Cello an den Start. Na, da hat sich die Anreise ja gleich mehrfach gelohnt! – Graf Lindorf spielt normalerweise bei »Coppelius« und hatte Pothead 2014 im Huxleys und beim Potstock grandios unterstützt. Ich warte daher auch besonders hibbelig auf den Soundcheck. Allerdings gibt es Probleme mit Brad's Ohrhörern. Ein längeres Gefummel an Hörern, Gerät und Kabeln ist die Folge. Die sehr respektlose auf die Männer bezogene Bemerkung von uns Frauen: »Das Problem liegt zwischen den Ohren ...« Wird zum Glück nicht gehört. Wir freuen uns jedenfalls über unseren gelungenen Beitrag zum Thema Technik und verpassen daher, wie das Problem gelöst wird.
Zum Soundcheck gibt es noch eine Überraschung: Der Graf spielt auch beim Indian Song mit! Der muß dann zu unserer Freude auch gleich zweimal gespielt werden, weil sie gar nicht genug Zeit zum Üben gehabt hatten.
Während ein Teil der Mannschaft bereits am Essen ist, frickeln Brad und Jeff noch eine ganze Weile rum. Inzwischen werden wohl die ersten Leute bereits vor der Tür stehen. Aufgrund der hier echt hohen Lärm-»Belästigung« muß zeitig begonnen werden, damit das Konzert ebenso zeitig wieder beendet wird.
... Später: Na, wenn das mal nicht ein total geiles Konzert ist! Fetter Sound, schönes Licht, super Stimmung. Neben der Bühne (hinter dem Vorhang) kommt es zu spontanen Aerobic-Tanzeinlagen zweier Herren und vor der Bühne fließt das Bier in Strömen – leider auch auf die Bühne. Statt BH fliegt heute der Zylinder des Grafen – mitten auf das Schlagzeug.
Selbiges wird dann noch von Brad übernommen und Robert muß seinen Platz verteidigen. Das »zeitige Beenden« ist bereits in Vergessenheit geraten. Es wird noch ein bisschen gejamt und zum Schluß wird noch ein Song gespielt, den keiner kennt und wir haben später vergessen zu fragen. (Asche auf unser Haupt!) Nach dem Konzert ist es im Backstage schneller voll als die Halle leer ist. Das Buffet wird noch geplündert, dann zieht die Gemeinde um ins »Ben Gunn« und feiert noch bis zum Morgengrauen.
Und irgendwann eröffne ich mal ein Hotel, das Frühstück bis 18.00 Uhr anbietet.