Konzert-Bericht aus Rostock 2015

Nachdem wir eine einwandfreie Fahrt über die Autobahn hatten, stehen wir natürlich in Rostock ersteinmal 20 Minuten im Stau. Als wir gegen 17.00 Uhr im MAU Club ankommen, haben wir aber noch nix versäumt. In sehr gechillter Stimmung wird noch aufgebaut. Um 18.30 Uhr sind grade mal Robert und Jeff am Start. Also warten wir erstmal auf Brad ...

Das gibt Zeit sich im MAU Club genau umzusehen. "Mein" Sofa ist weg, bzw. steht es nicht mehr an der alten Stelle. Dafür stehen da jetzt drei aus Paletten zusammengezimmerte Bänke. Skandal! Damit kann ich mich erst anfreunden als ich merke, dass die Dinger Rollen haben. ...

Irgendwie scheint der Club geschrumpft zu sein. Jeff findet die Bühne klein, mir kommt der ganze Raum kleiner vor und Backstage sind Robert und ich uns auch einig: letztes Jahr hatten wir hier mehr Platz. Wahrscheinlich liegt dass daran, dass der MAU Club sich zu einem Sofa-Depo entwickelt. Etwa 10 Stück in allmöglichen Ausführungen stehen rum + die drei Palettenteile und einem Sessel.

Um 18.45 ist Brad da. Ich muss mir für den Soundcheck schnell noch das passende Sitzmöbel aussuchen!!!! ... Meine Wahl ist schlecht. Um 19.30 schmeißt mich die Club-Crew berechtigterweise vom Sofa, jetzt wird aufgeräumt! Sämtliche Sofas werden aus dem Saal rausgetragen, der daraufhin gleich gefühlte 100 qm größer wird.

Vom Soundcheck geht es übergangslos zum Einlass. Die Halle füllt sich schnell und Siggi und Jenny haben gut zu tun. Auch der Backstagebereich füllt sich, es wird irgendein Geburtstag gefeiert.

Um 21.15 Uhr geht's los. Plötzlich kommt mir der Club wieder sehr klein vor. Rechts von der Bühne feiert das Geburtstagskind und sein Gefolge. Mein Versuch, einen Platz zwischen dem Publikum zu finden bzw. bis zum Mischpult durchzukommen, scheitert und auf der Bühne ist auch kaum noch Platz. So verbringe ich eine Menge Zeit direkt vor der Nebelmaschine und denke darüber nach, welche Krankheiten man wohl vom Einatmen der hier freigesetzten Gase bekommt (nebulöses Asthma?). Auf eine weitere Gefährdung macht mich ein Pothead-Fan aufmerkam, als ich grade durch den Graben gehe: ein paar Meter neben ihm wird geraucht! SKANDAL! Sorry, aber wer um seine Gesundheit besorgt ist, sollte vielleicht lieber einen dieser Wellnestempel aufsuchen. Tatsächlich finde ich es aber auch sehr entspannend, einfach mal Fünfe grade sein zu lassen. Ich entscheide mich daher auch gegen die »Arbeit« und für das Fan sein. Dafür werde ich dann auch mit einem sehr schönen Konzert und einer sehr feinen Version von »Black War« belohnt. (Übrigens nicht gut für das Gehör!)

Nach dem Konzert füllt sich der Backstage-Bereich wieder recht schnell und es muss bald für Bier-Nachschub gesorgt werden. (Achtung! Alkohol!) Diesmal gibt es kein Klavierkonzert – von einer kurzen »Alle meine Entchen« und »Hurz!-Das Lamm«-Einlage abgesehen. Überhaupt bin ich intellektuell schnell überfordert von den Gesprächen: Von viereiigen Drillingen wird gesprochen und von Handpuppen, die keine Eidechsen sind und sich später als Maulwurf herausstellen. Im Nachinein könnte man sagen, das Niveau dieser Backstageparty müsste man eher im unteren Bereich ansiedeln, weswegen wir an dieser Stelle auch einfach mal den Mantel des Schweigens drüberwerfen. Es wird jedenfalls viel gelacht. (Was übrigens sehr gesund sein soll!) Irgendwann im Laufe des Abends geht Jeff verlustig, Getränke und Buffet werden leergefegt – nur das Obst und etwas Kaffee sind noch übrig. (Also tendenziell die eher gesunden Nahrungssmittel) Um ca 3.00 Uhr treten wir unseren viertelstündigen Fußmarsch zu unserem Zimmer an – bergauf und mit Gegenwind. (Sport ist Mord!)

In 14 Tagen sehen wir uns in Dresden wieder – schon am Freitag wegen Weihnachtsgedöns und Glühwein, Treffpunkt: Photomaton. Und bitte FIT und GESUND!

Fotos: flickr.com