Konzert-Bericht aus Nürnberg 2017
Vor vielen Monaten sind wir zu einem verlängerten Wochenende im Altmühltal eingeladen worden und vor ein paar Wochen ist uns dann aufgefallen, dass an unserem Anreisetag Pothead in Nürnberg spielt. Was für ein netter Zufall. Da war dann natürlich klar, dass wir etwas zeitiger losfahren, unsere Gönner im Hotel abwerfen und gleich wieder zurück in den »Hirsch« fahren.
Die sechs Baustellen zwischen Berlin und Leipzig sind zum Glück nicht so problematisch wie gedacht und so sind wir genau im Zeitplan, als wir kurz vor unserem Urlaubsort »Wemding« vor einer Baustelle stehen, die die Weiterfahrt zu unserem drei Minuten entfernten Hotel vereitelt. Die Umleitung ist unübersichtlich und dauert eine halbe Stunde. Bis eben hatten wir noch gute Laune ...
Etwas gestresst und später als gedacht kommen wir im 'Hirsch' an. Auch hier herrscht Stress: Irgendein komisches Effektdingens ist kaputt. Offensichtlich eine mittlere Katastrophe, da wild herumtelefoniert wird und sich später jemand vom Hirsch auf sein Motorrad schwingt um aus einer privaten Quelle Ersatz zu besorgen. In der Zwischenzeit macht »Shame« den Soundcheck. Die Jungs haben 12 Stunden Fahrt hinter sich. Als ausgleichende Gerechtigkeit klappt hier wenigstens alles und es kracht ganz wunderbar. Da kommt Vorfreude auf. Apropos Vorfreude: Langsam wird es Zeit die Tore zu öffnen - auch wenn Pothead bisher noch immer keinen anständigen Soundcheck machen konnten. Der Problemlöser kommt kurz vor Konzertbeginn auf seinem Motorrad angerast. Schnell erfolgt ein Austausch des streikenden Effektdings und es muss nun noch eine kurze Probe gemacht werden. Von der ganzen Hektik bekomme ich allerdings gar nichts mit. Ich habe es mir mit der Sauerland-Family im Biergarten bei lauem Herbstwetter gemütlich gemacht.
Mit nur 20 Minuten Verspätung kann dann endlich Shame diesen Konzertabend eröffnen. Es wird ein runder Abend mit einer tollen Vorband, einem sehr gut gelaunten Publikum und sehr spielfreudigen Potheads . Die Setliste ist umsortiert, mit 27 Songs übersichtlicher und wird auch bis auf zwei Songs komplett durchgespielt. Nach »Black War« gibt es frenetischen Jubel – da fällt es Einigen etwas schwer sich auf die leisen Töne von 'Bettina' einzulassen. Doch der Song ist einfach schön und setzt sich am Ende durch. Der Abräumer an diesem Abend ist aber sicher 'Detroit', bei dem Brad noch mehr als sonst rumpogt. Ein super Auftakt für die neue Pothead-Saison.
Während mein Mister weiter Siggi am Stand beim Verkaufen hilft, versuche ich die gewünschten Setlisten und Autogramme zu besorgen. Später helfen wir noch beim Stand abbauen, dann machen wir uns auf den einstündigen Weg zu unserem Hotel. Bis Montag besteigen wir die diversen Burgen des Altmühltals und umkreisen nervige Baustellen. Fast könnte man die Bauerei für einen zweifelhaften Service für Berliner Touristen halten. Wäre echt nicht nötig gewesen!
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