Konzert-Bericht aus dem Rosenhof in Osnabrück

»... und ich sitze auf diesem kleinem Stuhl, you know? Und der kleine Junge drückt die Tube und ... squitsch ... explodiert das. Überall Glitzer, you know ...« Wir sind vor 20 Minuten im Rosenhof angekommen, sitzen Backstage und hören uns Brad's Geschichte von der letzten Kinderparty an. Es ist hier saugemütlich: Brad sitzt in einem großen roten Samtsessel, an der Wand hängt ein Flat-TV, nebenan steht ein großer Esstisch, es gibt eine kleine komfortable Küche und es riecht gut nach lecker Essen. Hier lässt es sich leben!

Eine gute Umgebung für einen Geschichtenerzähler. Ob es wohl auch einmal einen Song über explodierende Glitzerklebertuben geben wird? Inzwischen ist es 17.00 Uhr – Zeit für den Soundcheck. Der Saal im Rosenhof gefällt uns auch gleich sehr gut. Saal und Bühne sind sehr breit, dadurch hat man viel Platz. Es stehen eine Menge Stehtische und Barhocker herum und es gibt zwei Bars. Sehr schön ist, dass auch der Merchstand hier reinpasst. Siggi und Jenni haben einen direkten Blick auf die Bühne.

Der Soundcheck läuft gut. Neben den üblichen paar Songs zum Einspielen wird heute sogar ein bisschen gejammt. Es gibt eine kurze aber intensive Besprechung. Ein paar Wortfetzen wehen zu uns rüber: »... Ich spiele das eigentlich immer so ... naja ... brabbel, brabbel ... wir kriegen das schon hin ...« ??? Na das wollen wir doch mal hoffen!

Nach dem Soundcheck bleibt wieder ein wenig Zeit zum Quatschen: Jeff, Jürgen, Steffen und Kai unterhalten sich über die kommenden Huxleys-Konzerte und wir können mithören, was es so für Ideen für die neue Bühnenshow gibt. Die neuen Anzüge sind bereits bestellt. Die Farbe der Saison wird ... Nee, hier wird jetzt nix verraten.

Der Saal ist gut gefüllt. Vorne sieht es zwar etwas leer aus, dafür knäult sich alles in Mitte und ich habe Mühe mich bis zur Bühne durchzukämpfen. Zum Glück ist die Sauerland-Truppe da. Zeitig gekommen, füllen Sie die erste Reihe ordentlich aus. Vielleicht hat es sich im Rosenhof noch nicht rumgesprochen, aber Brad, Jeff und Robert sind echt nett. Die spucken nicht von der Bühne und haben Ihre Instrumente selbst bezahlt, werden sie also auch nicht zertrümmern, man kann sich da ruhig ohne Verletzungsrisiko hinstellen. Egal, Brad hat gute Laune und vielleicht ja noch den explodierten Glitzerkleber im Kopf, jedenfalls dreht er heute gut auf. Das Konzert macht Spaß, es klingt von überall gut und die Lichtanlage wird komplett ausgereizt. Trotzdem ist nach einer Zugabe Schluss. Backstage geht es noch sehr lustig weiter. Aber auch hier ist diesmal zeitig Schluss. Eigentlich würden alle gerne noch eine Weile weiter feiern, aber der seit einigen Wochen andauernde Umzug des Büros ist inzwischen kräftezehrend. Wenn kein Konzert ansteht, dann werden Möbel geschleppt und Kartons gepackt. Ein, zwei Fahrten noch, dann ist das Büro in der Rungestraße Vergangenheit. Es geht weiter in der Lützowstrasse, zweiter Hof, zweiter Stock. Aber auch hier wartet noch eine Menge Arbeit auf die Band und Siggi bis es wirklich wieder gemütlich ist. Für uns Grund genug, nicht noch nach einem Bier zu schielen, sondern auch aufzubrechen.

Damit ist dieses Pothead-Jahr beendet. Es war das 25. in der Bandgeschichte und es war ein extrem turbulentes Jahr. Leider mit vielen großen und kleinen Katastrophen aber zum Glück ist das meiste gut ausgegangen. Die dritte Ausgabe unseres Fanzines ist bei diesen vielen Schrecksekunden aber irgendwie auf der Strecke geblieben. Halb angefangen werden wir es jetzt endlich beenden, damit wir das neue Jahr gleich mit schönen neuen Dingen beginnen können. Also, freut euch auf die neue Ausgabe des Headletters und vor allem auf zwei tolle Konzerte im Huxleys.

Kommt gut über das Jahr, wir sehen uns!

Fotos: flickr.com