Jane vor der Höhle (Balve Teil 2)
Sonntag. Um 10.30 fahren wir zur Höhle und hoffen Klaus Walz zutreffen, den Gitarristen von Jane. Gestern hatte er uns sehr herzlich begrüßt und uns versprochen, heute ein bisschen mit uns zu schwatzen. Ist natürlich zu früh. Außer einer unglaublichen Partygeruchswolke (im Freien!!!), einer Menge Partymüll und Guido Simm, dem Veranstalter des German Kulturrock Festivals, ist noch keiner da.
Guido freut sich, dass er den ganzen Dreck nicht mehr selber wegräumen muss, nur mit Grausen denkt er an die Aufräumarbeiten nach der ersten Veranstaltung hier zurück. Lange Zeit zum Schwatzen hat er nicht, es kommen die ersten von gestern Übriggebliebenen (also die in den selben Klamotten und Restalkohol) und die ersten, die nach irgendwelchen vergessenen Dingen suchen. Bis 11.30 Uhr nehmen wir uns vor zu warten und werden belohnt. Wir kommen mit Klaus und Charly Maucher (Gesang und Bass) gleich ins Gespräch und erfahren, dass Jane dieses Festival bereits zum fünften Mal hier in Balve veranstaltet haben, bisher mit 1250 Tickets immer ausverkauft. Für nächstes Jahr sind gestern schon 100 Karten über den Tisch gegangen.
Auf der Suche nach einer ganz besonderen Location stieß Guido Simm auf die Balver Höhle. Anfänglich war es nicht so einfach den Anwohnern ein Rockkonzert schmackhaft zu machen, die Höhle ist mit Hochzeiten, Schützenvereins- und Märchenveranstaltungen gut ausgebucht. Aber schließlich war es dann vollbracht und 2009 trat Jane zusammen mit Echoes das erste Mal hier auf. Gleich war klar, dass man hier wieder spielen will und so wurde die Idee von dem Festival geboren.
Obwohl unser Gespräch immer wieder von anderen Leuten unterbrochen wird, bleibt uns Klaus als Gesprächspartner erhalten. Wir reden über Locations, Fans, die Wichtigkeit des Internets und die Weltwirtschaft, kommen vom Hundertsten ins Tausendste und könnten wahrscheinlich noch drei Tage weiter quatschen. Allerdings sind wir ja nicht alleine und wollen uns ja auch noch ein bisschen die Gegend anschauen. Also machen wir schnell noch zwei Fotos und verabschieden uns. Wir werden herzlich gedrückt und verlassen die Höhle nur ungern. Ein Wochenende mit den Geschichten, die Klaus und Charly zu erzählen haben, das wäre was.
P.S.: Seekrank im Sauerland
Es folgte die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle und ein Abstecher zum an diesem Wochenende stattfindenden Drachenfest. Anschließend die Suche nach einem Kino, wo wir uns den Abend vertreiben können. Die ganze Zeit über enge Rechts-Links-kombinationskurven hoch und runter und wieder hoch....boah, die Physiognomie meines Flachlandgehirns harmoniert damit nicht.
Lieber einen Abend durchsaufen als einen Tag durch diese Landschaft fahren. Dabei ist es ja eigentlich ganz hübsch hier.