INSIDE ... Einweihung Studio
Donnerstag, 2.10., 16.00 Uhr. Mein Mister und ich fahren auf den 3. Hinterhof des alten Gewerbehauses in der Lützowstrasse und laden drei Schüsseln Blätterteigtaschen, ein bisschen Dekomaterial und Geschenke aus. Heute wird der neue Übungsraum eingeweiht und wir haben Siggi und Jeff versprochen bei den Vorbereitungen zu helfen.
Ich bereue diese Zusage sofort, sieht hier doch alles stark danach aus, dass wir das niemals in zwei Stunden unter Kontrolle bekommen werden.
Jammern hilft nicht, ran an die etwa 3 Millionen herumliegenden Kabel, Stecker, Schalter, mir unbekannte elektronische Kleinteile, Schlagzeug-Einzelteile, leere Schachteln, Werkzeug, Notizzetteln, und und und... Dabei möglichst nirgends rauftreten und immer in kombiniertem Limbo-Slalom um die Instrumente herumballancieren. (Ich sehne mich nach einer In-3-Minuten-10-Kilo-Diät)
Schlag 18.00 Uhr schiebt Jeff die letzte Kramkiste ins Regal. Der Buffettisch steht, die nigelnagelneue Kaffeemaschine verströmt einen angenehmen Duft und die Teelichter brennen. Die Idee jetzt noch schnell die Türen zu streichen wird aber verworfen, stattdessen gönnen wir uns lieber das erste fast kühle Bierchen aus dem neuen Kühlschrank.
Bei der Raucherpause auf dem kleinen asphaltierten Platz vor der Tür monieren wir die fehlenden Liegestühle und Palmen, die gut zu dem lauen fast sommerlichen Abend passen würden. Die ersten Gäste trudeln ein. Es wird zu und über Jimi Hendrix geplaudert, zu Funk und Dub vom Band Schlagzeug und Bass gespielt, in wechselnden Formationen gejamt oder einfach die neuesten Nachrichten besprochen. Bis etwa 1 Uhr in der Nacht wird ein stetiges (aufrechtes) Kommen und Gehen (mit leichter Schagseite) stattfinden, eine Handvoll Nachteulen wird bis zum Morgen die Instrumente bespielen und aus voller Kehle bei System Of A Down und den Beatles mitsingen.
Um 4 Uhr reibt sich mein Mister die Blasen an den Händen. Grade hat er nach 25 Jahren mal wieder am Schlagzeug gesessen und mit Jeff, Brad und Kai zusammen gespielt. Hat ein bisschen gerumpelt, aber immerhin eine gute halbe Stunde lang hatten alle Spaß. Mein Mister strahlt und hat die nächsten Wochen was zu erzählen.