INSIDE ... aus dem Studio
Man muss flexibel sein im Leben. Eigentlich wollten Pothead ja an ihrem neuen Album arbeiten. Aber Nick's Problem-Fuß will ja partout nicht so heilen, wie wir es gerne hätten und so muss er zwischen den Konzerten an sich rumdoktern lassen und den Fuß schonen. Kontraproduktiv, wenn man Songs aufnehmen will. Und so nutzen Brad und Jeff die Zeit, um ihren neuen Übungsraum zu renovieren.
Dankbar nehmen sie dabei jede Hilfe an und neben anderen handwerklich begabten, hilfreichen Geistern hat sich mein Mister zum Malern gemeldet. Drei Männer bei harter handwerklicher Arbeit – welche Frau könnte da schon widerstehen ...
»Nach der Brücke musst du nach Links und dann in die zweite Straße rechts« ... Frau tut auch brav, was ihr Mann ihr sagt und verwechselt auch nicht Rechts mit Links. Leider muss ich nach 10 Minuten dann aber feststellen, dass ich trotzdem falsch bin. Also schnell einen Blick auf den Stadtplan, ein bisschen den Mann verfluchen für die falsche Beschreibung, den Weg wieder zurück, nach der Brücke weiter gradeaus und dann rechts. Die Hausnummer verheißt ein großes Haus, dass nicht zu übersehen sein sollte. Nun nur noch durchlaufen bis zum soundsovielten Hinterhof und dann anrufen, warten und gucken aus welchem Loch mein Göttergatte gekrochen kommt. Nie im Leben findet man den Eingang zum neuen Übungskeller von Pothead alleine. Ist aber auch besser so, die angenagte Steintreppe in den Keller überlebt man sowieso nur mit viel Glück.
Die Mühen haben sich gelohnt: Da stehen sie, meine Helden, bewaffnet mit Pinsel und Rolle, Schweiß auf der Stirn, umgeben von Abdeckfolie und Farbeimern. (Findet die eine Unwahrheit in diesem Satz! 😊 )
Auf Kalenderblättern sehen hart arbeitenden Männer irgendwie anders aus, weniger textil dafür mehr Schweiß, und so werde ich schnell abgelenkt von den charmanten Räumlichkeiten. Das um 1910 gebaute Gewerbehaus mit der interessant verzierten Steinfassade hat mich schon mit den gekachelten Fassaden in den Höfen erfreut. Der Keller hat zum Teil noch die alten Türen, Rundbögen und gelbe Ziegelwände. Man kann ahnen, wie es vorher hier ausgesehen hat und so entwickelt man schnell einen Blick für die Arbeiten, die schon getan sind: Neue Leitungen sind verlegt und der Doppelsteckdosen-Lagerbestand eines ganzen Baumarktes eingebaut worden, Fußböden und Decken sind neu verlegt bzw gezogen worden, die Malerarbeiten im Gange. Der eigentliche Übungsraum ist erheblich größer als der alte Raum. Ich mache mir allerdings doch ein bisschen Sorgen, denn es gibt kein Fenster und der geplante Abzug scheint mir aufgrund der zu erwartenden 'Nebelschwaden' ein wenig zu klein. Aber auf solche Gedanken kann wohl nur ein Nichtraucher kommen.