Gibt's doch nicht, Bielefeld: Was für ein geiler Abend!

Pothead im Bielefelder Forum am 04.06.2022

Unser Tag beginnt in der Plattenhalle in Gütersloh. Eine Stunde und 100 € später haben wir eine Einkaufstasche voll Secondhand-Vinyl und ich bin glücklich. Wir müssen uns sputen, der Mister muss wieder den Merchstand betreuen, um 15.00 Uhr ist Arbeitsbeginn :-)

Wir haben die Tage wieder unser Lager bei Zerosusi und Benny aufgeschlagen, Hilfe bei der Potstock-Wundertüten-Befüllung, erstklassige Ernährungslage und Fahrdienst inbegriffen. So sind wir pünktlich am Forum. Die Potheads sind schon da. Allerdings nur zu Viert. Licht und Ton wird heute von der Forum-Crew übernommen. Nur der Backliner Steffen Klimt ist dabei. Auf dem Parkplatz stehen schon ein paar bekannte Camper rum:
Das Sauerland ist bereits eingetroffen, die Hamburger Anja und Roland sind schon da und auch Kuni ist am Start. Damit ist auch hier die Versorgungslage super: Wir bekommen gleich ein gut gekühltes Bierchen in die Hand gedrückt und stoßen erstmal alle sehr glücklich darauf an, dass wir endlich mal wieder zusammen sind. Angelika serviert leckere Lachsschnitten, so ist auch für eine ordentliche Basis gesorgt. Manchmal ist eben der beste Platz der Welt ein doofer Parkpkatz und eine kleine Konzerthalle in einer Stadt, die es nicht gibt.
Der Stand ist schnell aufgebaut, mein Mister geht Backstage essen. Benny, Susi und ich schaffen es uns auf dem 170 m weiten Weg zum Burgerladen zu verlaufen, werden aber mit ganz leckeren Bowles belohnt. Meine erste Bowle und ich muss drüber nachdenken.
Darin ist eigentlich nix, was man nicht auch einfach auf einen Teller packen könnte. Ein großer Teller hätte auch den Vorteil, dass nicht alles über den Schüsselrand quellen und sich auf dem Tisch verteilen würde. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht hip genug. In 15 Jahren weiß ich den Vorteil vielleicht zu schätzen, wenn man das Essen direkt aus der Schüssel in den Mund schaufeln kann und da sieht dann auch jeder mitleidig über den Dreck auf dem Tisch hinweg. Ich beschließe, dass ich zu jung bin für Bowles und bin zufrieden.
Zurück im Forum wummert der Soundcheck mit erstaunlich vielen Dezibel durch die kleine Halle. Irritierender Weise wird sich Robert eine Stunde später bei meinem Mister ein paar Ohrstöpsel abholen. :-)
Die Türen öffnen sich um 19.00 Uhr und mein Mister hat gleich gut zu tun. Ein Thema des Abends wird sein, dass Frauen-Shirts nun mal tailliert sind und sich daher auch in 4 XL nicht so gut über einen männlichen Bierbauch ziehen lassen. Da zurzeit alle Druckereien gut zu tun haben, schleift der T-Shirt-Nachschub etwas und einige Größen bei den Männer-Shirts sind ausverkauft. Aber anstatt die Frauen-Shirts überzustrapazieren, sollte man lieber auf den Onlineshop zurückgreifen und ein bisschen Geduld haben.
Brad, Jeff und Robert kommen sehr gut gelaunt auf die Bühne und schon nach einer halben Stunde sind in der Halle gefühlt 60 Grad. Die Setliste löst sich in Schall und Rauch auf und die sich frei entfaltende Energie meint man mit den Händen greifen zu können.
Entsprechend super ist die Stimmung, wenn auch so manch einer aufgrund der Wärme nach Abkühlung vor der Halle sucht. Drei Zugaben gibt es, der laut gebrüllten Bitte nach einer Vierten wird nicht mehr stattgegeben. Auch die Potheads sind inzwischen gut durchgegrillt und wahrscheinlich weiß auch keiner der 3 mehr, welche Songs sie nun gespielt haben und welche nicht. Es wurde wieder viel gejamt und frei erfunden, wer es nicht im Gedächtnis behält wird es nie wieder hören. Es wird diskutiert, da wäre viel Ozzy und Judas Priest drin gewesen. Ich habe keine Ahnung, energetisch wars, das reicht mir.
Vieles blieb heute im Dunkeln aber Energie-Vampire wie ich sind auf jeden Fall auf ihre Kosten gekommen. Den so gut aufgetankten Energievorrat muss ich dann auch gleich wieder anzapfen: Viele Autogramm und Foto-Wünsche treiben mich immer wieder die Treppe zum Backstage hoch. Der Weg führt unglücklicher Weise durch die Bar und ist mit einer Holztischklappe blockiert. Jedes Mal müssen Alle ihre Gläser und Flaschen wegräumen, damit ich die schwere Holzplatte anheben und durchlaufen kann. Es ergibt sich dann aber eine gewisse Routine und schon bald wird die Klappe automatisch hochgehoben wenn ich komme. Vielen Dank dafür, ich hätte sonst wohl einen Tennisarm bekommen. Aber was macht man nicht alles um Menschen glücklich zu machen :-)
Die verbliebenen Merch-Artikel sind schnell eingeräumt, länger dauert es, die letzten glücklich Schwärmer aus der Halle zu fegen.
Auf dem Parkplatz ist die kleine Party-Ecke bereits voll - was auch für einen Teil der Beteiligten gilt. Jeff kommt auch noch vorbei, grade rechtzeitig um Anja zum Geburtstag zu gratulieren. Brad ruft auch noch Grüße durch den Zaun, geht dann aber ins Hotel. Als wir gegen 2.00 Uhr aufbrechen, steht Jeffs kleiner Rollkoffer etwas verloren zwischen den Campern. Aus dem Auto von Roland und Anja hört man die Flaschen klirren und kleine Rauchschwaden suchen sich den Weg nach draußen.
Ein glücklich machender Abend geht zu Ende und wir freuen uns alle aufs Potstock - sind ja nur noch 3 Wochen!!!!

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